Wegen eines dreitägigen Kurzbesuches in Berlin um mal wieder „Kultur zu tanken“ habe ich das Monbijou Hotel gebucht, ein Einzelzimmer. Ich bin etwas gehbehindert, deswegen wählte ich das günstig gelegene Haus.
Beim Betreten des Hauses war ich gleich von der gemütlichen Atmosphäre des Hauses angetan. Auf dem Weg durch die Flure des Hotels musste ich allerdings feststellen, dass sich die verwinkelten Flure in Richtung meines Einzelzimmers immer mehr verengten und ich schließlich in einem eher bedrückend schmalen Gang vor meinem Zimmer stand.
Beim Öffnen der Zimmertüre erlebte ich dann eine Überraschung, die mich spontan lachen ließ. Mein geschmackvoll möbliertes Domizil war das Designbeispiel für eine komplette und konsequente Verzwergung. Das schmale, putzige Bettchen, ein rührend kindlich dimensioniertes Sesselchen, ein kleines Kleiderschränkchen mit stattlichen 5 Schubladen und einem offenen Bereich mit einer Kleiderstange (4 Kleiderbügel!) erwarteten mich. Es gab auch keine Möglichkeit, in einer Art Garderobe den Regenmantel aufzuhängen. Unter einer an der Wand angebrachten Schreibtischplatte war ein rustikaler, niedriger Holzhocker als Notsitz für Arbeiten am Tisch zu erkennen. Das Zimmer war also mit seinen ca. 10 qm Gesamtfläche (einschließlich des winzigen Bades)ein vorbildliches Beispiel dafür, wie der Lebensraum für einen Menschen konsequent minimiert werden kann, die oder der Betroffene muss allerdings ein stabiles Nervenkostüm aufweisen (Klaustrophobie droht!)