Viele Dörfer und Städte in Katar sind seit Jahrzehnten weitgehend unberührt geblieben, während sich die Hauptstadt des Landes sprunghaft entwickelt hat. Einige wurden sogar im letzten Jahrhundert aufgegeben, und die Ruinen von Häusern, Moscheen und Festungen erzählen die Geschichte eines Landes mit einer reichen Vergangenheit.
Wenn du eine Reise nach Katar planst und dich dem Trubel von Doha entziehen möchtest, empfehlen wir dir einen Besuch dieser charmanten Dörfer und Städte. An einigen dieser Reiseziele finden sich einzigartige historische Wahrzeichen, also halte deine Kamera für beeindruckende Aufnahmen während deines Besuchs bereit.
Was sind die sehenswertesten Dörfer und Städte in Katar?
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al-Chaur
Inseln und Stadtstrände perfekt zum Entspannen
- Familien
- Gruppen
- Foto
al-Chaur war einst ein berühmtes Zentrum der Perlenindustrie in Katar. Die Skyline der Stadt wird von drei Wachtürmen dominiert, von denen manche nach Restaurierungen wieder ihr früheres Aussehen erhalten haben. Beliebt ist der Al Thakhira Beach, an dem du dich unter der Sonne entspannen kannst, gekühlt von der sanften Brise des Meeres. Angeln und Kajakfahren gehören zu den beliebtesten Aktivitäten. Wenn du es lieber etwas ruhiger magst, solltest du zum Farkeh Beach oder zur Insel Al Khor fahren, wo der Purple Island Beach die Hauptattraktion ist.
Am besten erlebst du die einzigartige Pflanzen- und Vogelwelt, wenn du mit dem Kajak durch die Mangroven von Al Thakira und Jazirat Bin Ghannam fährst, eine Insel, auf der im Winter Zugvögel wie Flamingos und Reiher leben.
KarteFoto von Vincent van Zeijst (CC BY-SA 3.0) bearbeitet
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Al Wakrah
Katars schnell wachsende Stadt
- Geschichte
- Foto
Al Wakrah ist genau das, was man sich unter einer typisch arabischen Stadt vorstellt. Trotz der Nähe zu Doha ist es ein hervorragender Ort, um den Schatten der hohen Wolkenkratzer der Hauptstadt zu entkommen. Am Pier findest du das Al Wakrah Heritage Village, wo du einen Eindruck vom mittelalterlichen Leben in Katar bekommst.
Wenn du durch das Labyrinth der Gassen und Höfe des Al Wakrah Souq schlenderst, kannst du der Tradition der Fischerei und Perlenzucht nachspüren, die einst das kleine Dorf in eine große Hafenstadt verwandelt hat. Schau dir unbedingt die restaurierte Moschee aus dem 17. Jahrhundert und das Al Wakrah Fort an. Am Strand kannst du das Haus von Sheikh Ghanim Bin Abdulrahman Al-Thani besichtigen, ein Bauwerk von historischer Bedeutung.
Karte - 3
Mesaieed
Paragliding und Dune Bashing in der Wüste
- Abenteuer
- Paare
Mesaieed ist eine kleine Industriestadt zwischen Doha und Al Wakrah, aber ihre Sanddünenabenteuer machen sie zu einem immer beliebteren Tagesausflugsziel in Katar. Hier kannst du mit einem Gleitschirm fliegen oder mit einem Geländewagen über die Dünen brettern, während die Sonne über der Wüste untergeht. Wenn du dich nach einem Tag voller Abenteuer entspannen möchtest, kannst du ein traditionelles Abendessen bei Kerzenschein unter dem Sternenhimmel genießen, bevor du nach Doha zurückkehrst.
Da Mesaieed klein und industriell geprägt ist, findest du in der Gegend nicht viele Unterkünfte. Da die Hauptstadt von Katar aber nur 40 Minuten entfernt ist, bieten viele Reiseveranstalter Tagestouren an, bei denen du vom Hotel abgeholt und zurückgebracht wirst. Wir empfehlen, eine solche 8-stündige Wüstensafari mindestens 48 Stunden im Voraus zu buchen.
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Al Zubarah
Historische Stadt und UNESCO-Welterbe
- Geschichte
- Foto
Al Zubarah, das seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist eine der beeindruckendsten ummauerten Städte Katars. Während sie im 18. und 19. Jahrhundert als Handelszentrum florierte, wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts aufgegeben, als der Perlenhandel zurückging. Glücklicherweise hat der von der Wüste verwehte Sand die Überreste historischer Gebäude wie Paläste, Häuser mit Innenhöfen, Fischerhütten und Moscheen bewahrt.
Wenn du Al Zubarah besuchst, solltest du auch das nahegelegene Fort Qal’at Murair besuchen, wo du islamische Architektur vom Feinsten bewundern kannst und erfährst, wie die Wasservorräte der Wüste geschützt und verwaltet wurden.
Öffnungszeiten: Samstag–Donnerstag von 09:00 bis 17:00 Uhr, Freitag von 12:30 bis 17:00 Uhr
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Ar-Rayyan
Wo in Katar Neues auf Altes trifft
- Geschichte
- Shopping
Ar-Rayyan hat ein historisches Zentrum mit intakten Festungsanlagen und Moscheen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die zweitbevölkerungsreichste Stadt Katars hat eine hervorragende Shopping-Szene, denn in der Wathnan Mall und der Mall of Qatar kannst du Designerartikel kaufen.
Internationale Konzerte und Konferenzen finden oft im Qatar National Convention Center statt, das Teil der Qatar Foundation ist. Auf dem 1.000 Hektar großen Gelände befinden sich das Sidra Hospital und der Qatar Science & Technology Park. Schau dir im Mathaf, dem Arabischen Museum für moderne Kunst in Ar-Rayyan, Ausstellungen zeitgenössischer Kunst an. Das ebenfalls von der Qatar Foundation gegründete Al Shaqab ist ein Reitsportzentrum, in dem du bei Führungen erfahren kannst, wie arabische Pferde trainiert werden.
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Ruwais
Die geheimnisvollen Al Jassasiya-Schnitzereien
- Geschichte
- Foto
Ruwais war einst eines der wichtigsten Fischereizentren in Katar. Davon zeugen noch heute die historischen Fischerhütten, die dich mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen. Die namensgebende Moschee aus dem 17. Jahrhundert gilt als die älteste des Landes. Neben den historischen Bauwerken und dem großen Hafen besuchen die meisten Reisenden Ruwais wegen der nahegelegenen Al Jassasiya-Schnitzereien.
Die Al Jassasiya-Schnitzereien befinden sich etwa 20 Minuten von Ruwais entfernt. Fast 900 Kalksteinschnitzereien zeigen Bilder von aufgereihten Bechern, Schiffen, Rosetten und Fußabdrücken. Es gibt Dutzende von Schnitzereien, die über ganz Katar verstreut sind, aber die Al Jassasiya-Schnitzereien, von denen einige bis auf 1500 v. Chr. zurückgehen, sind wohl die beeindruckendsten.
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Chaur al-Udaid
Mit dem Geländewagen zu Katars „Binnenmeer“
- Paare
- Familien
- Geschichte
- Foto
Chaur al-Udaid liegt direkt an der Grenze zu Saudi-Arabien. Die Siedlung trägt den Spitznamen „Binnenmeer“ und ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo sich das Meer tief in die Wüste einschneidet. Zu diesem katarischen Naturschutzgebiet führen keine Straßen, aber es lohnt sich, über die Dünen zu fahren und sich an der ruhigen Wasserfläche zu entspannen.
Chaur al-Udaid ist größtenteils unbewohnt, sodass sich ein eigenes Ökosystem entwickeln konnte. Zwischen Dune Bashing, Schwimmen und Sonnenbaden kannst du nach seltenen Tierarten wie Schildkröten und Dugongs Ausschau halten. Wenn du Glück hast, kannst du vielleicht einen Blick auf den gefährdeten Fischadler erhaschen, der auf einer kleinen Insel nistet.
Karte - 8
asch-Shamal (Madīnat asch-Schamāl)
Historische Ruinen und Festungen in verlassenen Siedlungen
- Paare
- Geschichte
Dank seiner vielen historischen Dörfer, Naturgebiete und archäologischen Stätten errfreut sich asch-Shamal steigender Beliebtheit. asch-Shamal hat nur rund 5.000 Einwohner und ist auch als Madīnat asch-Schamāl oder Katars „Stadt des Nordens“ bekannt. Umgeben vom Persischen Golf, hat asch-Shamal viele sandige Küstenabschnitte, aber die Hauptattraktion sind die verlassenen Siedlungen und Festungen.
Zu den faszinierendsten verlassenen Dörfern in asch-Shamal zählt Qal’at al Thaqab, wo du die Ruinen von Häusern im islamischen Stil, Friedhöfe und Festungsmauern erkunden kannst. In der Nähe befindet sich die berühmte archäologische Stätte Al Zubarah, die seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
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Umm Salal Muhammed
Die besten Naturschutzgebiete in Katar
- Familien
- Geschichte
- Foto
Umm Salal Muhammed liegt keine 10 Kilometer nördlich von Doha und ist eine befestigte Stadt voller historischer Stätten und mit drei Naturschutzgebieten. Insgesamt erstrecken sich die Reservate Sunai, Wadi Sultan und Umm Al Amad über mehr als zehn Quadratkilometer mit einer reichen Artenvielfalt und weitläufigen Buschlandschaften. Naturliebhaber wird besonders interessieren, dass in der Gegend der größte von Menschenhand geschaffene Wald der Welt entstehen soll.
Wenn du dich mehr für Geschichte als für Natur interessierst, solltest du Sehenswürdigkeiten wie die Barzan-Wachtürme aus dem 19. Jahrhundert oder die Umm Salal-Festung nicht verpassen. In Umm Salal Ali findest du prähistorische Begräbnisstätten, die vermutlich über 5.000 Jahre alt sind.
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Al Jumail
Ruinen traditioneller Häuser, Moscheen und Festungen
- Geschichte
- Foto
Al Jumail ist ein verlassenes Dorf zwischen al-Arish und Ruwais in der Gemeinde asch-Shamal in Katar. Vor dem wirtschaftlichen Aufschwung von Katar war das Land weitgehend von der Perlenzucht und der Fischerei abhängig. Als diese Berufe nicht mehr benötigt wurden, wurden Küstenstädte wie Al Jamail aufgegeben und hinterließen einen reichen Schatz an historischen Bauwerken, die von Touristen besucht werden können.
Von den Häusern der Stadt sind meist nur noch die Mauern und Türöffnungen erhalten, aber der Boden des Geländes ist gespickt mit Scherben von Töpferwaren, Perlen und Haushaltsgegenständen. Neben den Festungen ist das beeindruckendste Bauwerk in Al Jumail das noch erhaltene Minarett der Moschee. Wenn du zwischen der Erkundung der Ruinen der Stadt eine Pause brauchst, kannst du zum weißen Sandstrand hinübergehen und ungestört ein wenig Entspannung genießen.
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Festung Al Rakayat
Ein Festung in der Wüste aus dem 19. Jahrhundert
- Budget
- Geschichte
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Neben einer Kamelranch in der Wüste im Nordwesten Katars liegt die steinerne Festung Al Rakayat. Im 19. Jahrhundert wurde die Festung zum Schutz der örtlichen Wasserquellen errichtet. Sie liegt in der Gemeinde Madīnat asch-Schamāl, knapp 9 Kilometer von Ruwais entfernt. Als eine von vielen Wüstenfestungen ist Al Rakayat eine der wenigen, die in den 1980er-Jahren restauriert wurde. Die Festung wurde aus Korallen- und Lehmblöcken erbaut und verfügt über einen geräumigen Innenhof, der von drei rechteckigen und einem runden Turm umrahmt ist – eine für Festungen in der Wüste übliche Konstruktion.
Die Festung Al Rakayat ist umgeben von den Überresten einer verlassenen Siedlung und ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Du brauchst allerdings einen Allradantrieb, um das Gebiet zu erreichen.
Lage: Madīnat asch-Schamāl, Katar
Öffnungszeiten: Samstag, Montag und Mittwoch von 09:00 bis 17:00 Uhr, Freitag von 12:30 bis 17:00 Uhr (Sonntag, Dienstag und Donnerstag geschlossen)
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Al-Thagab Fort
Die unheimlichen Überreste einer Geisterstadt
- Budget
- Geschichte
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Das Al-Thagab Fort ist eine von vielen Festungen aus dem 19. Jahrhundert in den Wüsten Katars. Die Überreste der Stadt, nach der sie benannt ist, sind in der Umgebung verstreut. Der Name des Forts bedeutet übersetzt „Wasser, das sich nach dem Regen in der Talsohle sammelt“. Es wird angenommen, dass das Fort zum Schutz eines tiefen Brunnens gebaut wurde, der etwas westlich vom Fort lag.
Hinter den Mauern aus Kalkstein und Korallen befinden sich Räume, in denen früher Datteln verarbeitet und gelagert wurden, die in der Gegend wuchsen. Die Festung wurde in den 1980er-Jahren sowie 2003 renoviert. Das Al-Thagab Fort liegt etwa 3 Kilometer von der Festung Al Rakayat entfernt, sodass du beide Stätten leicht bei einem einzigen Ausflug besuchen kannst.
Lage: Qalaat al Thaqab, Madīnat asch-Schamāl, Katar
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Archäologische Ausgrabungsstätte Ruwayda
Heimat einer der größten Festungen in Katar
- Budget
- Geschichte
Trotz ihres antiken Erbes wurden an der archäologischen Stätte Ruwayda erst zwischen 2009 und 2014 Ausgrabungen unternommen. Die weitgehend unbekannte Siedlung, über der die Festung thronte, wurde erstmals in den 1970ern entdeckt. Die Stätte ist heute eine der größten archäologischen Stätten im Norden Katars und erstreckt sich über mehr als 2,4 Kilometer Küstenlinie.
Bei einem Besuch der archäologischen Stätte Ruwayda kannst du nicht nur die große Festungsruine besichtigen, sondern auch eine Palastresidenz, eine Moschee, Lagerhäuser und Brunnen sowie ein ummauertes Grab und eine Schiffsreparaturwerkstatt. Der Ort wurde im 18. Jahrhundert aufgegeben, aber Artefakte wie Keramiken und Porzellan aus China, Japan und Europa legen nahe, dass er einst ein Tor zum Handel mit dem Osten war.
Lage: Ruwayda, Madīnat asch-Schamāl, Katar
Öffnungszeiten: Samstag–Donnerstag von 09:00 bis 17:00 Uhr, Freitag von 12:30 bis 17:00 Uhr
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